“Print stirbt aus!”, hast Du bestimmt gerade nicht zum ersten Mal gehört. Diese vorherrschende Meinung wird seit Jahren prophezeit, da Online-Publikationen schneller, aktueller sowie kostengünstiger zu produzieren sind und Print somit bald vollständig vom Markt verdrängen. Der Todeszeitpunkt für Print wird jedoch seit Jahren immer weiter in die Zukunft verschoben, aber wieso? Wie steht es aktuell um die Printbranche in der Corona-Krise? Wer sind die Verlierer und Gewinner der Druckindustrie? Diese Fragen möchten wir Dir in unserem heutigen Blogbeitrag beantworten.

Digitale Medien zunehmend im Fokus – aber nicht ohne Print!

Durch das geänderte Nutzungsverhalten und die vermehrte Popularität digitaler Medien,  findet online eine starke Verbreitung von Botschaften wie „Print ist tot” oder “Die Zukunft ist nur noch digital!” statt. Online-Anzeigen, Abonnements, Newsletter, SEO und SEA werden immer gezielter im Marketing eingesetzt. Fest steht, dass die Digitalisierung unser Verständnis von Werbung und Kommunikation maßgeblich verändert hat. Besonders Social Media und weitere Technologien ermöglichen uns zahlreiche Wege der Kommunikation, um uns täglich up-to-date zu halten. Diese Veränderung hat aber nicht die Folge, dass Print ausstirbt, sondern stellt neue Anforderungen an die Printmedien, die es in Zukunft zu meistern gilt. Schließlich sind auch knapp 60% der Bundesbürger, laut einer repräsentativen Umfrage der Statista im Jahr 2018, davon überzeugt, dass Printmedien auch in 10 Jahren noch relevant sein werden. Onlinemedien können letztlich ein gedrucktes Medium nicht vollkommen ersetzen, da viele Menschen eine haptische Botschaft benötigen. Sie greifen daher auf gedruckte Medien zurück. Diese Sinnlichkeit geht dem Internet hingegen vollkommen verloren. Die Liebe zum Detail, die ein hochwertiges Magazin, Heft oder Buch darstellt, kann Online nicht abgebildet werden. Daher nehmen sich auch Leser für analoge Medien wesentlich mehr Zeit, als beispielsweise für digitale Beiträge. Printpublikationen eignen sich daher ideal als Imageträger für Unternehmen und runden den digitalen Marketingmix ab.

Der Mix machts! – Analoge und digitale Medien

Dein Corporate Design ist die Grundlage für eine erfolgreiche Unternehmenskommunikation. Online und Print müssen daher ein harmonisches Gesamtbild ergeben und sich dem stetigem Wandel des digitalen Zeitalters angleichen. Laut einer Umfrage der ECC Köln sehen in etwa 40 % der Befragten Printmedien in Zukunft als viel vernetzter und zielgruppenorientierter an. Der Trend in der Printbranche entwickelt sich dahin, dass Printmedien individueller sowie kreativer designed werden. In Kombination mit digitalen Medien führt dies zu einer größeren Reichweite. Die weitere Diversifizierung des Angebots nach Special-Interest-Titeln, die genau auf die Bedürfnisse einer kleineren Zielgruppe  zugeschnitten sind, bieten Printpublikationen erfolgversprechende Ansätze. Dies ist auch der Grund, wieso in letzter Zeit zahlreiche neue und erfolgreiche Printtitel auf den Markt kamen, die teilweise sogar aus Online-Publikationen entstanden sind. Laut Bundesverband Druck und Medien e. V. ist Print trotz der großen Zahl an digitaler Medien aktuell am Wachsen. Durchschnittlich geben Unternehmen 3,5 Milliarden Euro pro Jahr für Printprodukte aus und rund ⅔ der Werbung wird sogar gedruckt! Das sind sogar 10% mehr als im Jahr 2016.

Rosige Zukunft für die Druckindustrie?

Laut einer kürzlich untersuchten Studie der EU-Kommission, ist Print derzeit immer noch das Medium Nummer eins, auch wenn in der gesamten Branche eine europaweite, rückläufige Bewegung festzustellen ist. Dies ist auf die Überkapazitäten und den Preiswettbewerb in der Printbranche zurückzuführen, die in Zusammenhang mit der veränderten Mediennutzung der Verbraucher stehen. Die geschwächte Nachfrage nach Druckerzeugnissen wirkt sich zunehmend auch negativ auf die Beschäftigungssituation aus. 

Hinsichtlich der Verteilung des Werbebudgets prognostizieren die Forscher stagnierende bis leicht wachsende Märkte für Print, auch wenn derzeit Druckprodukte noch mit einem Marktanteil von fast 50 Prozent stärkster Werbeträger sind. Die Boston Consulting Group schätzt, dass sich der Anteil der elektronischen Werbung in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln wird, daher kann mit einem Rückgang des Printmarktanteils gerechnet werden.

Auswirkungen der Corona-Krise – die Verlierer

Es steht außer Frage, dass die Corona-Pandemie Folgen für die Druckindustrie hat. Durch abgesagte Veranstaltungen, geschlossene Läden sowie Lokale brachen Tageszeitungen, Anzeigenblättern und Stadtmagazinen die Werbeerlöse weg. Die extremen Maßnahmen der Regierung haben die Folge, dass bereits einige Titel ums Überleben kämpfen müssen. Starke Einbrüche sind vor allem bei den Anzeigen des lokalen Einzelhandels der großen Lebensmitteldiscounter zu verzeichnen. Insgesamt beträgt der Anzeigenrückgang seit Beginn der Corona-Krise, je nach Titel, zwischen 40 und 90 %. Durch den Bedarf nach schnellen Lösungen sowie die beinahe minütliche Änderung in Krisenzeiten, können Printmedien momentan mit Online-Medien nicht mithalten. Somit sind insbesondere Verleger die aktuellen Verlierer in der Corona-Krise, da viele Anzeigenplätze auch nach Erholung der Krise nicht mehr vergeben werden.

Gewinner der Corona-Pandemie – Wer ist es?

Die aktuelle Zeit stellt neue Aufgaben an die Druck- und Medienbranche. Angesichts des technologischen als auch demografischen Wandels bedarf es neuer Berufsbilder, wie z. B. des Medientechnologen. Herausforderungen für die Druckbranche sind die Verkürzung der Produktionszeiten, Workflow-Automatisierung und die gleichzeitige Produktion von Druck- und Online-Ausgaben. Neue Fähigkeiten und Kompetenzen werden daher benötigt. Verlage müssen sich somit zu Content-Anbietern entwickeln. Hingegen fokussieren sich immer mehr Druckdienstleister auf Digitaldruck, speziell variable, personalisierte Kleinauflagen. Der Digitaldruck erlaubt mit seinen maßgeschneiderten Printprodukten eine sehr schnelle Reaktion auf aktuelle Entwicklungen. Somit gehen vor allem Digitaldruckspezialisten mit Schwerpunkt Print on Demand und/oder Mass Customization als Gewinner aus dem Rennen. Durch den kostengünstigen Druck, die kundenindividuelle Bedarfsanpassung sowie den Druck auf Abruf, waren insbesondere zu Lockdown Zeiten, individualisierte Einzelstücke, wie beispielsweise ein personalisiertes Kinderbuch, gefragt. Somit können auch wir, Schätzl print emotion, ein positives Fazit aus der Corona-Pandemie ziehen, da wir zu dieser Zeit eine zweite Peak erleben durften. In dieser schwierigen Zeit konnten wir unseren Kunden, durch ihr individuelles Druckprodukt, ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ermöglichten ein kleines Stück Gewohnheit!